Infolge der Corona-Pandemie boomte das Homeoffice. Ebenso erlebt Software zur Überwachung der Mitarbeiter einen Aufschwung. Microsoft liefert dabei ein besonders einschneidendes Produkt in Form des „Productivity Score“.
Es handelt sich dabei um ein Softwareprogramm für Unternehmen von kleiner bis mittelständiger Größe. Diese sammelt Daten von anderen Microsoft-Produkten, einschließlich Word, Excel, PowerPoint, Skype, Teams und OneNote, um einen Punktestand für die Produktivität eines Unternehmens zu ermitteln und mit anderen Betrieben von ähnlicher Größe zu vergleichen.
Der Punktestand wird in 8 Kategorien unterteilt und setzt sich aus umfassenden Bewertungen von Mitarbeitern und deren Gewohnheiten (etwa, wie lange der Chat genutzt oder wie oft E-Mails abgerufen werden).
Diese individuellen Daten können nur von Administratoren eingesehen werden. Als Kategorie „Mitarbeitererfahrung“ kann die Erhebung dieser Daten auch deaktiviert werden – sie stellen dennoch einen potenziellen Einschnitt in die Privatsphäre bzw. das Persönlichkeitsrecht der Mitarbeiter dar.
Es darf darüber hinaus auch infrage gestellt werden, ob mit dem Productivity Score nicht zusätzliche Abhängigkeit zu Microsoft geschaffen werden, denn die Software bewertet auch, wie viele andere Microsoft-Produkte von den Mitarbeitern eingesetzt werden.
Statista zufolge ist Microsoft mit 85% ohnehin bereits die deutschlandweit am häufigsten genutzte Bürosoftware.
Laut Microsoft sei der Productivity Score nicht zur Überwachung der Mitarbeiter gedacht, sondern soll Firmen helfen, die eigene Leistung zu optimieren. Diese Aussage stößt jedoch auf Kritik von Datenschützern.
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