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Virtuelle Assistenten schneiden nicht nur private Unterhaltungen mit

Im Internet finden sich immer wieder Geschichten, in denen berichtet wird, wie z.B. Amazons Alexa oder der Google Assistant Unterhaltungen mitschneiden, obwohl sie niemand bewusst dazu aufgerufen hat. Bisher beschränken sich diese Anekdoten stets auf den privaten Bereich, doch auch im geschäftlichen Bereich ist es durchaus vorstellbar, dass Gespräche von virtuellen Assistenten aufgezeichnet werden könnten, ohne dass der Nutzer davon erfährt.

Die Spracherkennung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, so dass die führenden Unternehmen auf diesem Gebiet nicht nur schriftliche Texte sondern auch Tonaufnahmen immer besser und effizienter analysieren können. So durfte sich der Autor dieses Artikels beispielsweise kürzlich darüber freuen, dass der Google Assistant ungefragt eine an ihn gerichtete E-Mail ausgewertet und den darin enthaltenen Hotelaufenthalt (samt Ort und Zeitpunkt) vollautomatisch in seinen Kalender eingetragen hat. Wenn das die werte Gattin gesehen hätte …

Der Gedanke liegt nicht fern, dass bereits jetzt zufällig oder weniger zufällig mitgeschnittene Gespräche mit Hilfe Künstlicher Intelligenz hinsichtlich ihrer Relevanz ausgewertet werden könnten. Vor diesem Hintergrund ist es angeraten und gemäß Art. 32 DSGVO im Übrigen auch geboten, angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um einen nichtautorisierten Abfluss von personenbezogenen Daten und Geschäftsgeheimnissen zu verhindern.

Eine geeignete Vorsichtsmaßnahme ist es beispielsweise, dass die Smartphones der Teilnehmer einer vertraulichen Besprechung ausgeschaltet am Empfang abgegeben oder zumindest in einem schalldichten Behälter im Raum deponiert werden. Es genügt im Übrigen nicht, Smartphones während einer Besprechung einfach in den Flugmodus zu schalten. Android-Telefone zeichnen laut einem Bericht der Washington Post mindestens den Ort und die Aktivitäten des Nutzers auch während der Flugmodus-Phase auf und übermitteln diese an Google, sobald wieder eine Internetverbindung besteht. Da die Spracherkennung des Google Assistant seit Mai diesen Jahres auch offline funktioniert, ist auch in dieser Hinsicht Vorsicht geboten.

Sicherlich ist es nicht erforderlich bzw. teilweise kaum mehr möglich, komplett auf virtuelle Assistenten zu verzichten. Zumindest wenn sensible Themen besprochen werden, sollte der freundliche kostenlose Helfer jedoch draußen bleiben.

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