Bei dem Trojaner Pegasus handelt es sich um eine Schadsoftware, die von der Firma NSO Group aus Israel zur Überwachung von wichtigen Personen wie Journalisten, Politikern und Anwälten in 11 Ländern eingesetzt wurde:
- Aserbaidschan
- Bahrain
- Ungarn
- Indien
- Kasachstan
- Mexiko
- Marokko
- Ruanda
- Saudi-Arabien
- Togo
- die Vereinigten Arabischen Emiraten
Pegasus wird entweder über einen unauffälligen Link heruntergeladen oder durch eine Sicherheitslücke mit einer unsichtbaren Nachricht auf dem Smartphone installiert, um Zugriff von außen zu ermöglichen. Danach können mittels des Trojaners Anrufe, E-Mails, SMS und Chatnachrichten überwacht, sowie auf das Mikrofon und die Kamera des betroffenen Gerätes zugegriffen werden.
Aufgedeckt wurde dies von „Projekt Pegasus“, in das Recherchearbeit von über 80 Journalisten aus 10 Ländern in Zusammenarbeit mit Amnesty International und dem Medienprojekt Forbidden Stories geflossen sind.
Zusätzlich zu den 11 betroffenen Ländern unterhält die NSO Group Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen weiteren Ländern.
Auch in Deutschland stand eine Nutzung der Software in Frage, denn sie wurde sowohl 2017 dem Bundeskriminalamt als auch 2019 dem bayrischen CSU-Innenminister Joachim Herrmann vorgestellt (aber nicht gekauft).
Zu den bekanntesten Betroffen zählen der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Ratspräsident Charles Michel und die Familie des ermordeten Jamal Khashoggi.
Die NSGO Group rechtfertigt den Einsatz ihrer Software mit dem Kampf gegen Terrorismus und streitet weite Teile der Aufdeckungen durch Projekt Pegasus ab.
Die Länder, in denen Pegasus eingesetzt wurde, streiten den Einsatz der Software ebenfalls ab oder drücken Desinteresse aus. Frankreich hat eine Untersuchung angekündigt.
Allgemein werden Untersuchungen und Verbote solcher und vergleichbarer Software gefordert, etwa von Reportern, Politikern und dem Whistleblower Edward Snowden.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://netzpolitik.org/2021/pegasus-der-staatstrojaner-skandal-im-ueberblick/